Franzjörg Krieg als Fotograf

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Ortatoros 2022

Nach einigen Jahren ohne einen Aufenthalt in der Türkei war es höchste Zeit, endlich einmal wieder Freunde dort zu besuchen und zu sehen, was sich in den letzten 6 Jahren verändert hat.

Pfingsten 2022 war es endlich einmal wieder soweit. Wir hatten die optimale Synthese von Hotelurlaub am Meer mit viel Spa (für Angela) und spannende Erkundung in den Bergen (für mich) gefunden.

Außerdem hatten 25 Jahre mit 35 Türkeiaufenthalten tiefe Spuren in mir hinterlassen, denen ich nachgehen musste. Meine größten höhlenforscherischen Erfolge waren dort verortet mit den entsprechenden Verbindungen und Konsequenzen.

Es wurde also höchste Zeit…

Vier Tage zum Eingewöhnen am Meer. Angela hätte ich sonst nicht in die Berge bekommen…

Natürlich muss ich Angela die Dim-Höhle zeigen, in der wir vor vielen Jahren in den unteren Etagen eingesinterte menschliche Skelette fanden. Als ich den Namen des inzwischen verstorbenen Managers der heutigen Schauhöhle, Nuri Güldali, nannte, waren die letzten 20 Jahre überbrückt…

Dann endlich gehts ab in den Ortatoros (Mittel-Taurus)

Super-Erfrischung für Angela im ins Meer strömenden Quellwasser einer Karstquelle. Und weil das Wasser kalt ist, heißt der Ort Soguk Su (Kaltwasser). Das kalte leichtere Süßwasser schwimmt im Meer als Schicht auf dem warmen Salzwasser.

Da wir noch vor Abend in Karaman ankommen wollen, müssen wir ein Highlight in Aydincik unbesucht lassen. Kurz nach der Entdeckung konnte ich in der Gilindire Fotos machen.

Die Mercimek Corbasi (Linsensuppe) in Mut ist ein Muss jedesmal, wenn ich diese Strecke fahre.

Mitten im landwirtschaftlichen Anbaugebiet in dieser weiten Hochsenke in den Bergen ist die Welt noch ziemlich in Ordnung: Erbsensuppe mit Salat, Wasser und so viel Brot Du willst – 2 Euro.

Das DEMOSAN in Karaman ist unser base camp. Angela war nur bereit, mit in die Berge zu fahren, wenn sie jeden Tag ein gutes Hotel und einen großen Pool zur Verfügung hat. Das gehörte zum lange ausgehandelten Kompromiss.


Großer Pool in der Spa-Landschaft im Keller…

…. ein osmanisches Hamam – also alles, was Angela glücklich macht.

Damit konnte es endlich richtig losgehen…

Beim Flug im Jahr 2000 nach Tansania zu einer Höhlen-Expedition saß ich zur richtigen Zeit am richtigen Platz und konnte “mein” türkisches Expeditionsgebiet seit 1990 im Luftbild von der Position direkt über der Stadt Karaman aufnehmen. Bei genauem Hinsehen kann man die unten aufgezeichnete Strecke erkennen.

Nachdem im 3. Tal nach Karaman, das in Ayranci endet, schon in den 50er Jahren von den Deutschen ein Stausee gebaut wurde, kam im ersten Tal ein zweiter hinzu. In den letzten Jahren folgte dann auch im mittleren Tal (Yesildere – Taskale) der 3. Stausee, den ich jetzt zum ersten Mal sehen konnte.

Das sind die typischen seldschukischen Brücken aus dem 14. Jahrhundert – die meisten heute noch durchaus benutzbar – nur eben den heutigen Fahrzeugen nicht angepasst.

Kurz vor Taskale liegt die größte byzantinische Felsanlage, die ich kenne – und ich kenne in diesem Gebiet mindestens 20 davon, mit einer byzantinischen Kirche in Scheinarchitektur in den Fels gehauen und mit großen Räumen, das Ganze auch mehrstöckig übereinander – Manazaan.

Und dann endlich bin ich einmal wieder in Taskale (Steinburg) angekommen, das Bergdorf, in dem ich 1990 über einen Monat verbrachte und hinter einer Quelle 2,5 km Höhle entdeckte und erforschte.

Im überhängenden Fels sind Speicher für Getreide eingehauen, die über Stufen (senkrecht und überhängend!) erreichbar sind. Es gibt auch eine eingehauene Moschee (Tas Cami), was man von drinnen nicht erkennt.

Taskale ist ein malerisches Dorf, dessen Potential wohl etwas zu spät entdeckt wurde. Heute darf kein Beton mehr dort verbaut werden.

Der Gürlevik ist eine Quelle mit Forellenteich, derzeit einmal wieder nicht genutztem Restaurant, Fläche zum Feiern und ein idealer Picknickplatz. Dass ich hinter der unscheinbaren Öffnung im Sommer 1990 nach zwei Tauchstrecken 2500m Wasserhöhle erforschen konnte, war eine Sensation, die mich weithin bekannt machte.

Foto vom Sommer 1990

Im Tal hinter Taskale, nach Kizilaragini, wird deutlich, warum dieses Tal Yesildere (Jeschilderre) = Grüntal heißt. Alles liegt in der Hochsteppe. Grün gibt es nur dort, wo Wasser ist.

Natürlich muss es ein Foto mit dem Muhtar (Ortsvorsteher) in seinem Büro geben, das er sofort in die Sozialen Medien einstellt.

Leider gab es eine solche Szene wie 2004 im Haus von Yakup und Asiye beim Abendessen nicht. Aber in Asiyes Apotheke konnten wir ein Foto mit ihr machen.

Das folgende Essen 2001 bei einer Quelle war noch typischer: Nur Männer, ein Schaf, Musik und viel Raki. Während wir die Vorspeisen essen und “vorglühen”, wird das Schaf geschlachtet.

Der Stausee bei Ayranci. Dahinter gehts ins Kocadere-Tal, in dem Divle (Ücharman – Üdschharman) liegt, das schon auf der ältesten Karte der Welt, der Tabula Peutingeriana, eingezeichnet ist.

Inzwischen gibts sogar für die Schafherden Asphalt…

Eine alte Frau, die wohl nie aus ihrem Ort rauskam. Und trotzdem: Sie strahlt Zufriedenheit und Zuversicht aus. Eine starke Persönlichkeit mit einem langen aktiven Leben.

Von Ücharman aus fahren wir in einem Seitental hoch in Richtung Catköy (“Dorf an der Kreuzung”). Und wieder können wir sehen, was Yesildere bedeutet.

Diese Höhlenszene liegt etwas abseits. Weil ich sie aber kenne, machen wir den kleinen Umweg, um wie immer Fotos dort zu machen. Wir sollten nochmals dort vorbeikommen…

1990 mit meinem Freund Yakup und Seitan-Ali (Ali der Teufelskerl) aus Catköy in einem typischen Einraumhaus auf der großen Yayla (Alm) Gerdek kilise unter dem Berg Bolkar, der der gesamten Bergkette den Namen gab, die Bolkar-Berge.

Und heute zusammen mit seiner Frau und uns vor seinem Haus.

Es geht von Ayranci aus wieder ins Kocatal

Die fruchtbare Talfläche um die größte Ansiedlung Kiraman zeigt, warum dieses Tal schon im Altertum Fernreisestrecke war. Auch Alexander der Große nahm diesen Weg.

Und natürlich müssen wir einen Halt beim köpek balik kaya machen, der “Hundsfischfels”, auf deutsch, der Haifischfels. Ich wollte eigentlich, dass Angela in sein Maul sitzt – wir einigten uns dann auf diese Pose.

Das war 2010 mit meinem Freund Galip und seiner Frau vor seinem Haus in Kiramanoglu. Er ist einer der erstaunlichsten Türken, die ich kennenlernen durfte. Dass er inzwischen verstorben war, war ein Grund, endlich mal wieder in die Türkei zu kommen, bevor andere Freunde ebenfalls sterben.

Mit Galips Sohn Mehmed 2004 oben auf der Yayla

Heute mit seinen beiden Söhnen und deren Frauen

Boyali ist eine Talenge, in der sicher im Alterum Zölle erhoben wurden. Im Fels sind Räume und Aussichtsstellen eingehauen.

Der letzte Ort im befahrbaren Tal ist Berendi, 40 km von Ayranci. Zum großen Ort gehören viele Yayla-Bereiche in den Bergen. Die Zeit, in der jede Familie mit ihren Schafen und Ziegen von Pfingsten bis in den September auf der Sommerweide in den Bergen verbrachte, ist aber inzwischen um. Ich bin sehr froh, das noch kennengelernt zu haben.

Mehr zu Berendi unter
http://fotograf.franzjoerg.de/?p=1782

Der mantartas (mantartasch = Pilzstein) heute

Auf dem unteren Bild war er noch nicht auseinandergefallen. Aber man sieht schon den Riss, der im Winter durch Frostsprengung erweitert wurde und den Stein schließlich zerlegt hat.

Und endlich sind wir am Ziel: Gökharman (der “Dreschplatz im Himmel” oder die “Scheune im Blauen”). Das ist ein magischer Ort auf ziemlich genau 2000m Seehöhe (rakim iki bin). Dort ist das höchstgelegene Weizenfeld und gleichzeitig die niedrigste Sommernomandenlage. Ich fand archäologische Spuren, die darauf hindeuten, dass dieser Ort schon mindestens seit dem Ende der letzte Eiszeit bewohnt war. Er hat damit wohl soviel Zivilisationstradition wie Gebekli tepe bei Sanliurfa, dem von einem Deutschen ausgegrabenen “kleinen Stonehenge”, mit 12.000 Jahren das älteste Heiligtum der Welt. Gökharman gehört der Familie von Galip. Dort war bei allen meinen Höhlentouren in diesem Bereich mein Basislager. Galip gab mir immer den Schlüssel für sein Einraumhaus in die Hand und erklärte, dass das jetzt mir gehöre, solange ich es brauchen würde.

Man kann sogar mit dem Auto bis vors Haus fahren. Es gibt eine extra Toilette außerhalb, mit Wasserspülung durch einen Schlauch von der Quelle und am Haus ist außen eine Waschstelle mit Wasserhahn.

Mit Galip, Mehmed und Yakup 2012 beim Brunnen neben der Hütte beim Essen. Es gibt Eintopf aus dem toprak, dem irdenen Topf, der über dem offenen Feuer stehen kann. Im Hintergrund ist das Toilettenhäuschen. Im gegen Wildtiere eingezäunten Garten hatte Galip nicht nur Tomaten und Zwiebeln, sondern sogar kleine Kirschenbäumchen.

Diese Kupolen, tassengroße horizontal angebrachte Näpfchen, sind ein Zeugnis für die prähistorische Bedeutung dieses Ortes.

Auf dem linken Bett habe ich viele Nächte verbracht. Draußen ein überwältigender Sternenhimmel, von 2000m Seehöhe aus ohne jede Luftverschmutzung durch Zivilisation oder Industrie. Natürlich wollte ich wieder hier übernachten, aber Angela wollte ihr Basecamp mit Spa auch nur für eine Nacht nicht austauschen.

Dort oben gibt es fast unendliche Berglandschaften ohne jede Zivilisation. Das ist nur Sommernomadengebiet. In der Zeit um Pfingsten, wenn die Sommernomaden in die Berge starten, grünt und blüht der Ortatoros.

Wenige Monate später ist alles wieder ockerfarbene Steppe.

Wir hatten das Glück, einem der Wildpferde des Ortatoros zu begegnen.

Diese findet man an menschenleeren Stellen im Bergland auch in kleinen Herden.

Eine solche Szene ist Geschichte. Die dunklen Ziegenfilzzelte gibt es schon lange nicht mehr. Sie wurden durch Plastik ersetzt – und inzwischen ist das Sommernomadentum fast komplett ausgestorben.

So führt das Tal nach Berendi etwa 50km weit als Schlucht in die Berge.
Mehr zur Schlucht unter
http://fotograf.franzjoerg.de/?p=1068

Zwischen dem Kebankaya, auf dem ich stehe und den gegenüberliegenden Bergen liegt unten im Tal Berendi.

Das ist der uralte Ort Divle (Ücharman = drei Scheunen). Er besitzt in einer Abrisskluft einen überregional bekannten Käseschacht (pejnir obruk), in dem viele Tonnen traditioneller Käse reifen. Er liegt direkt hinter dem Platz, von dem ich dieses Foto gemacht habe.

Die ersten Höhlenforscher in diesen Bergen waren die Bauern (yürük), die in jedes Loch abgestiegen sind, um zu ermitteln, ob dieses sich für die Käsereifung eignet. Wenn man oben in den Bergen eine Schachtöffnung sieht, an deren Rand ein alter Stamm (Wachholder = ardic, das einzige, das dort oben noch wächst) liegt, in den Rillen von den Seilen eingetieft sind, handelt es sich um einen Käseschacht.

Der tiefste Käseschacht im ganzen Ortatoros ist der kar obrug (Schneeschacht, vom Schneekegel, der ganzjährig dort unten liegt). Er liegt in etwa 2300 m Seehöhe und ist 32m tief. 2004 waren wir dort unten für eine Fotosession.

Das sind etwa 20kg-Käsesäcke. Der Käse ist in die Felloberkörper von frisch geschlachteten Ziegen oder Schafen eingenäht. Das sorgt dafür, dass sie nicht öffentlich verkauft werden dürfen und deshalb typisch für den Verbrauch in den Familien oder zur Direktvermarktung der Familien produziert werden. Ich bezeichnete sie als “Ziegenzombies”. Es war schon seltsam, am Seil in einen Schacht abzufahren und unten von ihnen begrüßt zu werden.

Im pejnir obruk von Divle sind Regale angebracht, in denen der Käse reift. Divle ist bekannt für seinen Käse. In jeder Höhlenlage und in jedem unterschiedlichen Höhlenklima, das auch abhängig von der Schachttiefe ist, wirken unterschiedliche Bakterien, die die Käsereifung und damit auch den Geschmack beeinflussen.

Mehr zur Produktion von Tulum peynir unter
http://fotograf.franzjoerg.de/?p=2331
 

Ayranci ist kleiner als Mut und ebenfalls ein Landstädtchen mit Mittelpunktschule. Das Preis-Leistungs-Verhältnis in Sachen Suppe ist mit dem in Mut vergleichbar.

Heute gehts ins erste Tal, das bei Karaman in die Hochebene mündet. Wir fahren zunächst bis zum Stausee im Tal und nehmen danach die Umfahrung auf der Hochebene, um von dort aus an zwei Stellen in den hinteren Bereich dieses Tales abzusteigen.

Vom Stausee aus der Blick zurück in Richtung Karaman. Die Ausläufer der Stadt kann man auf den Hügeln hinten rechts als Hochhauskulisse erkennen.

Die gödet baraji war der zweite Stausee, der im Bereich Ayranci – Karaman gebaut wurde.

Ich wollte hinten im Tal Angela die schönste byzantinische Felsanlage zeigen, die ich kenne – das kale bei  Güldere, das ich damals fotografierte und den Ministerien des Landes in Karaman vorstellte. Sie druckten dann auch gleich einen Hochglanzprospekt und nannten das Ganze “Sakli Cennet”, der verborgene Himmel”. Wir hatten aber das Pech, dass im Interesse einer touristischen Nutzung die Straße dort verbreitert wird und die Zufahrt in den hinteren Teil des Tales für Monate gesperrt ist.

So blieb nur der Blick in den mittleren Talbereich, der allerdings noch nicht als Schlucht ausgebildet ist.

Wir wanderten ein Stück am Bach entlang in Richtung zur Schlucht. Bis zum sakli cennet wäre das aber zu weit gewesen.

So bleibt nur der Blick in meine Archiv, um auf meinen alten Fotos das zu sehen, was ich Angela im Original zeigen wollte.







Dass dieser Bereich “Garten des Pascha” genannt wird, wundert nicht. Und dann läuft uns auch noch eine Schildkröte auf der Straße in die Quere.

Heute wollen wir zur Gerdek kilise yaylasi fahren, der größten Yayla, die ich kenne. Sie liegt unterhalb des Bolkar. Der Weg führt wieder durch Divle und Catköy.

In Ayranci ist heute, am Freitag, Markttag. Das sollte man sich in einem Landstädtchen nicht entgehen lassen. Was früher als Kochgeschirr aus Kupfer war, ist heute aus dem leichteren und auch pflegeleichteren Aluminium. Damit ist nicht nur der Beruf des Kupferschmieds, sondern auch der Beruf des calay, des Verzinners, ausgestorben.

Ich bin sehr froh darüber, die Essplatten aus Kupfer, die ich vor vielen Jahren für mich besorgte, frisch verzinnen zu lassen und dass ich den Prozess auch dokumentierte.

Wir sind zur schönsten Jahreszeit im Ortatoros. Alles grünt und blüht.

Auf dem Weg hinter Catköy in die Berge erinnere ich mich an den ersten Schacht in diesem Bereich und kann mich in etwa an seine Lage erinnern. Ich steige aus, lasse Angela die Staubstraße fahren und wandere den in Frage kommenden Bereich ab. Man muss die Szenerie sehr gut kennen, denn für jemand ohne Kenntnisse ist der Schachteingang auch aus nur 10m Entfernung nicht zu erkennen.

2004 war der Schacht mit einer 11-Jährigen purer Spaß…

Und dann sind wir in Gerdek kilise. Kilise ist das türkische Wort für eine christliche (byzantinische) Kirche. Der Name deutet auf eine lange friedliche Koexistenz von Islam und Christentum, was auch das Kunterbunt von islamischen und christlichen Gräbern auf dem Friedhof der Yayla bezeugt. Die Yayla ist ausgestorben und viele traditionelle Häuser sind baufällig geworden. Vor wenigen Jahren sah das noch bedeutend besser aus. Im Hintergrund sieht man den langgestreckten geneigten Grat des 2750m hohen Bolkar.

Auf mein: “Alle mal hersehen” haben wohl nicht alle reagiert….

Neben traditionell gebauten Einraumhäusern in Trockenbauweise, die dem Nomadenzelt nachempfunden sind, gibt es auch aus Kunstmauerstein gemauerte Häuser.

2004 war ich – wie sonst oft – auch einmal wieder auf dem Bolkar. Als die ersten Blitze zuckten (rechts hinten) und das Unwetter auf uns zuzog, beeilten wir uns, den Grat zu verlassen.

Vor 2010 gab es dort oben nur eine alte Steinhütte. Der Platz dort oben ist ein magischer Ort, der mit Urmythen und darauf bezogenen Verhaltensweisen verknüpft ist. Man kann dort oben z.B. Babywäsche finden, die als Opfer einer Frau dafür sorgen soll, dass sie endlich schwanger wird. Inzwischen gibt es dort oben eine neue, hässliche und absolut nicht ins Landschaftsbild passende Steinhütte, die ich lieber nicht zeige…

Mitten am Berg unter dem Gipfel ist eine Bauxit-Abbaustelle, die mit einem Track für Lkws erschlossen ist. Von dort sieht man den gesamten Bereich der Gerdek kilise Yayla.

Östlich der Yayla liegt ebenfalls eine oberflächliche Bauxit-Abbaustelle.

Bei der Bauxitabbaustelle am Berg fand ich einen kleinen Höhleneingang, der allerdings in einem versturzgefährdeten Bereich liegt.

2008 war ich einmal in der kleinen Höhle. Das Besondere ist, dass die Kalzite in der Höhle vom Bauxit rot gefärbt sind.

Mehr zum Bolkar:
http://fotograf.franzjoerg.de/?p=1821

Bei der Rückfahrt posiert ein Geleni, eine Hamsterart, die dort oben in den Bergen überall zu finden ist.



Ein baufälliges Haus auf der Yayla

Das typische Innere: Ein Raum mit Erdboden, der mit Teppichen abgedeckt wird, die Feuerstelle für offenes Feuer, in diesem Fall davor ein Herd – und die Decke aus Ardic-Stämmen, die heute nicht mehr geschlagen werden dürfen, weil es fast keine mehr gibt.

Wenn am Rand eines Yayla-Bereiches ungewöhnlich viele Steine zu finden sind, ist das ein Friedhof. Jedes Grab hat eine Umrandung von Steinen. Ein größerer am Fußende und ein ganz großer am Kopfende. Weil diese Gräber nicht verändert werden, verfallen sie nur, verschwinden aber nicht.

Auf der Rückfahrt liegen zwei Plätze, an denen ich nochmal vorbeifahren muss. Eine malerische Stelle mit Felstoren und die Höhlenkulisse, bei der wir schon vor wenigen Tagen waren.

Dieser Felsbogen stand 2006 noch. Inzwischen ist er eingestürzt.

Die Höhlenkulisse ist immer einige Fotos wert.

Die Schäferhunde des Ortatoros müssen Wölfe von den Schafherden abhalten. Deshalb tragen sie Halsbänder mit Eisenstacheln. Die Spur unten fand ich 2010 in den Bergen. Luchs oder Wolf?

Am Tag 7 mit Mietwagen fahren wir von Karaman aus nach Norden. ‘Dort gibt es mehrere byzantinische Kirchenruinen – Binbir kilise – 1001 Kirche.

Vor der Abfahrt besuchen wir aber den großen Markt in Karaman. Ich denke, es gibt mindestens 1km Standreihen, würde man diese aneinanderreihen.

Ob es sein muss, dass die Hühnerküken eingefärbt sind?


Zwischen zwei Orten mit Kirchenruinen konnte ich endlich einmal wieder einen Köhler bei der Arbeit finden.

Nach den letzten Tagen war ein Ruhetag angesagt. Er beginnt wie jeder in diesem besonderen Base-Camp mit dem Frühstücksbuffet.

Das Hotel hat zwei Säle, den seldschukischen und den osmanischen Festsaal. Im seldschukischen Festsaal ist heute eine Hochzeit. Wir sehen uns also den großen osmanischen an. Der Kellner, der den Tischschmuck in den anderen Festsaal bringen wollte, reichte uns diesen und machte das Foto. So kamen wir nachträglich noch zu einem besonderen Hochzeitsfoto.

Für die Rückfahrt wählten wir nicht die Strecke über Mut und dann von Norden an der Küste entlang, sondern den Weg durch die Berge und dann von Süden die Küstenstraße nach Alanya.

Dort oben in den Bergen liegt die Tinaztepe Magarasi (Höhle).

Ich schaffte es tatsächlich, Angela in die Höhle zu locken. Und wir machten die gesamten 1300m Schauhöhlenstrecke – hin und nochmals zurück.

Unten an der Küste fuhr ich an einem kleinen Hotel am Meer vorbei, wo ich schon oft war. Angela verliebte sich sofort in dieses Ensemble. Beim nächsten Türkei-Aufenthalt müssen wir dort einchecken…

2007 fotografierten wir um Mitternacht eine Caretta bei der Eiablage am Strand.

Mehr zur Eiablage einer Caretta unter
http://fotograf.franzjoerg.de/?p=1802

Und Lisa faszinierte 2002 alle mit einem phantastischen Tanz.

Den letzten Tag mit dem Mietwagen nutzten wir, um auf den Burgberg zu fahren und uns dort umfassend umzusehen.

Der Rest dieses Urlaubs war Strand und Genuss…

Die Rückreise bot Gelegenheit, darüber nachzudenken, was wir während diesem Türkeiaufenthalt (noch) nicht gesehen hatten.
Z.B. die wilden türkischen Bergtulpen…

… oder eine Tour im Canyon hinter Berendi …

… außerdem waren wir nicht am Ausgang des 1,2 km langen Tunnels, der nach meiner Entdeckung einer wasserführenden Höhle vom türkischen Wasserwirtschaftsministerium (DSI) in den Berg gesprengt wurde. Heute liefert diese Höhle das Trinkwasser für ein großes Gebiet.

Und dann waren wir natürlich nicht auf einer Yayla. Wir sollten die letzten bewirtschafteten suchen und das Leben dort dokumentieren – heute ohne Kamel, ohne Ziegenfilzzeltstoff und was sonst noch alles fehlt, könnten wir ergründen …

Auch das ist ein magischer Platz, den ich unbedingt nochmals besuchen möchte. Eine Quelle, Höhlen, eine byzantinische Felswohn- oder gräber-Anlage und ein versteckter Platz, der als “Garten des Papstes” bezeichnet wird.

Genug Stoff für einen weiteren Türkei-Aufenthalt…