Franzjörg Krieg als Fotograf

Franzjörg Krieg als Fotograf

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TÜRKEI 1990

1990 war die Zeit, in der der Tourismus schon die Türkei erobert hatte, in der aber auf dem Land NOCH alte Strukturen lebendig waren, die zeigten, was antolisch-nomadische Tradition ausmacht.

Auch war die Zeit VOR dem Einbruch des Tourismus noch zu spüren. Obwohl Aluminium und Kunststoff das Kuper verdrängt hatten, gab es noch Kupferschmiede und insbesondere die Verzinner, die das alte Kupfergeschirr lebensmitteltauglich machten. Im Titelbild verzinnt ein calay eines der Esstabletts, die ich damals mit dem Auto mitnehmen konnte.

Selbst in Istanbul waren mitten im Touristentrubel noch die Ecken zu finden, in denen die Einheimischen ein Refugium fanden und sich Touristen nur selten hin verirrten, wie z.B. hier in der südlichsten Ecke der alten Galata-Brücke:

Wir hatten dort unseren Lieblingsort, an dem wir uns jeden Nachmittag trafen.

Frei campen am Meer war kein Problem:

Im Meer konnte man damals noch Bärenkrebse finden, was heute nur noch selten zu sehen ist.

Der Tourismus war noch nicht in Massen ausgebaut, weshalb die Wasserfälle in Pamukkale (Baumwoll-Schloss) noch frei zugänglich waren.

Die Felsengräber in Finike:

In den Bergdörfern gab es noch traditionelle Hochzeiten – allerdings schon ohne Kamel (mit der Aussteuer der Braut) – und Tanzen auf dem Flachdach der traditionellen Häuser:

Die Decke dieser Häuser war – wie auf der Yayla (Sommerweide in den Bergen) – aus Holzstämmen gesetzt und mit Steinen und Erde bedeckt. Sie musste nach jedem Regen wieder mit einer Steinwalze verdichtet werden. Schnee musste im Winter vom Dach entfernt werden, damit das Dach nicht durchweicht und damit undicht wird.